Ein fahrender Händler kam in uns're Stadt, mit reich belad'nem Gespann
Er war so galant, voll Charisma dass die Gunst der Leut' er schnell gewann.
Ein schönes Wappen trug sein Wagen: mit Rotem Pfeil auf blauem Grund - er
Erzählte uns in großen Phrasen vom Sitten- und vom Werte-Schwund
Von Überfremdung, Schmarotzertum, Geldverschwendung, verbotener Liebe
Bot Wundermittel und Tinkturen, damit alles beim Alten bliebe
Wir werden ihn zum Teufel jagen
Als Zeichen bunte Fahnen tragen
Statt falschen Heilern den Gaukler fragen
Statt tumber Hetze gibt's Märchen und Sagen
Doch fragten wir uns schnell, was denn so schlecht am Neuen sei, wenn
Die Gemeinschaft bunter wird, wenn die Ideen und Werte frei, wenn
Melodien und Geschichten, Klänge, die das Herz berühr'n
Die Gleichheit, den Zusammenhalt der Menschen zelebrier'n
Wir werden ihn zum Teufel jagen
Als Zeichen bunte Fahnen tragen
Statt falschen Heilern den Gaukler fragen
Statt tumber Hetze gibt's Märchen und Sagen
Schon nach dem nächsten Regenguss das Wappen nicht mehr so hübsch ziert'
Den Wagen-der-Anstrich war zerlaufen, und zeigte sich schmutzig-braun verschmiert
Die Wundermittel und Tinkturen entpuppten sich als Schlangenöl,
Sein Wort zu stärken, sein Säckel zu füllen, war jeher sein einzig' Ziel
Wir werden ihn zum Teufel jagen
Als Zeichen bunte Fahnen tragen
Statt falschen Heilern den Gaukler fragen
Statt tumber Hetze gibt's Märchen und Sagen
Niemals im Sinn das Wohl der Leute, hat Angst geschürt vor allem Fremd'
Und wer ihm auf den Leim gegangen zahlt bis auf sein letztes Hemd
Denn neben ihm selbst dient seine Agenda lediglich der Obrigkeit
Zu Bauernopfern, Freiheitsraub und Unterdrückung stets bereit
Wir werden ihn zum Teufel jagen
Als Zeichen bunte Fahnen tragen
Statt falschen Heilern den Gaukler fragen
Statt tumber Hetze gibt's Märchen und Sagen