Das Sehnen
Kenn die Ketten, die mich banden
Kenn die Fesseln, die mich halten
Komm zurück, hab stets verstanden
Was deine Hände mir malten
Was dein Mund mir hold versprach
Wie viel Kunst dein Lachen barg
Welcher Liebreiz dort lag wach
Ohne Planung, ohne Arg
Welche Schönheit in den Küssen
Wie die Sonne hellt den Tag
Wie ein ewigschönes Müssen
Mit dem Heil, nach dem ich frag
Mein Sehnen lässt mich hoffen, lässt mich auferstehn
Vergiss die öde Welt, vergiss das Untergehn
Zieh deine Segel ein und wirf den Anker aus
Wer eine Sehnsucht hat, kennt auch sein Haus
Mit dem einen nur zu beten
Mit dem andern den Genuss
War nicht dein Geschmack, noch Reden
Blieb ein höchst absurder Schluss
Hieß ein möglicher Gedanke:
Fest der Glauben, stark das Ziel
Was die Welt von uns verlangte
War am Ende doch zu viel
Mein Sehnen lässt mich hoffen, lässt mich auferstehn
Vergiss die öde Welt, vergiss das Untergehn
Zieh deine Segel ein und wirf den Anker aus
Wer eine Sehnsucht hat, kennt auch sein Haus